Therapieangebote für Kinder und Jugendliche

Störungen der Sprach­entwicklung

Die Entwicklung der Sprache kann verzögert oder gestört sein. Dies kann sich vielfältig bemerkbar machen:

  • Störung der Aussprache (Laute werden falsch gebildet oder durch andere ersetzt)
  • Worte werden nur schwer erlernt oder immer wieder vergessen (semantisch-lexikalische Störungen, Wortfindungsstörung)
  • Sätze werden in unüblicher oder nicht altersgemäßer Wortreihenfolge gebildet oder enthalten falsche Beugungen (Dysgrammatismus)
  • Das Verstehen von Sprache ist gestört bzw. entspricht nicht der sonstigen Entwicklung (Sprachverständnisstörung)

Die Sprachentwicklung kann hierbei niemals isoliert gesehen werden. Sondern vielmehr spielt die Gesamtentwicklung des Kindes eine entscheidende Rolle.
Die Ursachen hierfür sind sehr vielfältig und oft komplex und müssen individuell diagnostiziert werden.

Ziel ist es, einen dem Entwicklungsalter des Kindes entsprechenden Sprachentwicklungsstand zu erreichen.

Störung der auditiven Wahrnehmung

Hören und die Verarbeitung des Gehörten sind Grundvoraussetzung für den Sprach- und Schriftspracherwerb.

Man unterscheidet hier folgende Modalitäten:

  • auditive Aufmerksamkeit und Konzentration
  • auditive Merkfähigkeit
  • auditive Figur-Grund-Unterscheidung
  • auditive Differenzierung (z.B. Unterscheiden von Lauten)

Ziel der Therapie ist es, die entsprechenden auditiven Grundvoraussetzungen zu fördern.

Myofunktionelle Störungen / Dyspraxie

Als myofunktionelle Störung bezeichnet man Störungen im Bewegungsablauf von Lippen und Zunge und/oder Kau- und Schluckstörungen (z.B. einen Zungenvorschub beim Schlucken).

Symptome können sein:

  • Mundatmung
  • schlaffe Mundmotorik
  • abweichende Zungenruhelage
  • Zahn- u. Kieferfehlstellungen und/oder Schluckbeschwerden
  • Sekundär auftretende Symptomatiken können sein:
  • Artikulationsstörungen (z.B.: Lispeln)
  • Störungen der auditiven Wahrnehmung (aufgrund von Tubenbelüftungsstörungen durch Mundatmung)
  • Sprachentwicklungsverzögerung durch Schallleitungsschwerhörigkeit

Durch Einübung korrekter Bewegungsmuster bzw. Verlernen angewöhnter Verhaltensweisen sollen Bewegungs- und Muskelzusammenspiel im Mundbereich optimiert werden.

Selektiver Mutismus

Emotional bedingte Störung der sprachlichen Kommunikation, die während der Kindheit (plötzlich) auftreten kann, oft nach einem für das Kind einschneidenden Erlebnis.

Betroffene Kinder sind in der Lage zu sprechen, können jedoch verbale Kommunikation in gewissen Situationen bzw. bei bestimmten Menschen nicht nutzen.
Oft vermeiden Mutisten auch Geräusche, die mit dem Mund erzeugt werden- z.B. Husten oder Räuspern.

Verweigern Kinder die Anwendung der Sprache komplett, spricht man von "Totalem Mutismus".

Stottern/Poltern

Bei Stottern und Poltern handelt es sich um Redeflussstörungen.

Stottern zeichnet sich u.a. aus durch unkontrollierte Wiederholung, Dehnung oder Blockierung einzelner Laute, Silben, Wörter und/oder Satzteile.

Beim Poltern steht ein überhasteter Sprechablauf mit undeutlicher Artikulation im Vordergrund.

Die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind extrem vielfältig und individuell. Auf eine Beschreibung/ Erklärung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verzichten wir, da es den Rahmen der Homepage sprengen würde. In einem persönlichen Gespräch werden diese selbstverständlich genau erläutert.

Ziel der Therapie ist daher, die Auswahl und Erarbeitung eines individuell auf den Patienten und seine Störung abgestimmten Therapiekonzeptes.

Legasthenie (Spezielle LRS) und Lese­recht­schreib­schwäche

Von einer Legasthenie spricht man, wenn beim Schreiben und/oder Lesen Fehler entstehen, die in auditiven und/oder visuell differenten Sinneswahrnehmungen begründet sind.

Ein Begleitsymptom der Legasthenie ist eine zeitweise Unaufmerksamkeit im Zusammenhang mit Symbolen (wie z.B. Buchstaben).
Kommt es also beim Schreiben oder Lesen zu Wahrnehmungsfehlern, wie Wortdurchgliederungsfehler, Speicher- oder Merkfehler oder zeigen sich Differenzierungsschwächen von optisch oder akustisch zu unterscheidenden Buchstaben, kann dies ein Hinweis auf eine Legasthenie sein.

Ziel der Therapie ist es die Aufmerksamkeit zu verbessern und akustische sowie visuelle Wahrnehmungsbereiche zu schulen und zu verbessern.
Natürlich wird in der Therapie auch ein Fokus auf die Erarbeitung verschiedener Rechtschreibregeln gelegt und alphabetische, orthografische sowie morphematische Strategien erarbeitet.

Kommt es beim Schreiben vornehmlich zu Rechtschreibfehlern, resultieren diese hingegen aus Unkenntnis und dem mangelnden Regelwissen und man spricht von einer Leserechtschreibschwäche.
Ziel der Therapie ist auch hier die Erarbeitung der verschiedenen Rechtschreibregeln und Strategien; im Fokus liegen allerdings keine Übungen zur Verbesserung der akustischen und visuellen Sinneswahrnehmungen.

Wir legen viel Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern.

Das Training wird individuell auf jedes Kind zugeschnitten.